Heizen mit Öl und Gas

Dauerbrenner bei Sanierungen dank deutlich gesteigertem Wirkungsgrad

Moderne Brennwertanlagen sorgen für eine nahezu verlustfreie Nutzung der wertvollen Brennstoffe Gas und Öl.

Gas und Öl – nach wie vor die meistgenutzte Heizenergie in der Schweiz
Auch heute noch werden die mit Abstand meisten Heizungen in der Schweiz mit fossilen Brennstoffen betrieben. Gemäss Daten der letzten Volkszählung wurden 2010 in mehr als der Hälfte der Schweizer Gebäude die Wärmeenergie mit einer Ölheizung erzeugt. In rund 15% oder 250'000 Gebäuden sorgt eine Gasheizung für die Versorgung mit Heizwärme und Warmwasser. Im Sanierungsfall ist der Ersatz der alten fossil betriebenen Anlage mit einer neuen Gas- oder Ölheizung bezüglich Investitionskosten meist die günstigste Lösung. Insbesondere bei Sanierungen und Neubauten von Mehrfamilienhäusern dominieren heute die Gasheizungen. Ölheizungen haben in den letzten 20 Jahren einen rückläufigen Trend verzeichnet. Der Anteil aller Anlagen ist in dieser Zeit von rund 60% auf knapp über 50% zurückgegangen. Bei den Neuanlagen haben Ölheizungen heute einen Markanteil von unter 10%, während sich der Anteil der schweizweit betriebenen Gasheizungen in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt hat. Dies auch aufgrund des Ausbaus der Gasversorgungsnetze.

Deutlich mehr Effizienz durch moderne Brennwerttechnik
Dank der Brennwerttechnik – auch Kondensationstechnik genannt – ist Heizen mit Gas und Öl in den vergangenen Jahren deutlich sparsamer und umweltfreundlicher geworden. Durch die Brennwerttechnik lässt sich der Energiegehalt des eingesetzten Brennstoffs besser nutzen. Bei konventionellen Öl- oder Gasheizungen werden die heissen Abgase über den Kamin abgeführt und gehen damit verloren. Die Brennwerttechnik dagegen entzieht durch Kondensation die im Wasserdampf gebundene Wärmeenergie. Diese Energie wird in das Heizsystem zurückgeführt. Dadurch lassen sich Nutzungsgrade von bis zu 98% erzielen, was eine nahezu verlustfreie Umwandlung des im Brennstoff gespeicherten Energiegehalts in Wärmeenergie bedeutet. Mehr ist physikalisch kaum möglich. Gegenüber Niedertemperaturheizkesseln sparen Brennwertheizungen um die 10% Energie, gegenüber einer veralteten Anlage sogar bis zu 30%. Brennwertheizungen decken nahezu alle Leistungsbereiche ab. Kleinstanlagen mit einer Leistung unter 5 Kilowatt eignen sich etwa als Zusatzheizung für MINERGIE- oder Niedrigenergiegebäude. Bodenstehende Kessel können in Kaskaden hintereinander geschaltet werden. So lassen sich Leistungen in Megawatt-Bereich abdecken.

MuKEn und CO2-Lenkungsabgabe
Die neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) legen bei Gas- und Ölheizungen die Brennwerttechnik als Stand der Technik fest. Die MuKEn verlangen, dass mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizkessel in Neubauten die Kondensationswärme nutzen müssen. «Soweit technisch möglich und der Aufwand verhältnismässig ist», gilt die Vorschrift auch für den Heizungsersatz. Seit 2008 wird zudem die CO2-Lenkungsabgabe auf fossile Brennstoffe erhoben. Diese wird stufenweise angehoben, falls die Zielwerte auch künftig überschritten werden. Die CO2-Abgabe wird in CHF pro Tonne CO2 berechnet und entsprechend dem Kohlestoffgehalt des Brennstoffes auf den Preis aufgeschlagen.

Sonne und Fossil – eine intelligente Kombination 
Durch die Preisentwicklung an den internationalen Märkten und die CO2-Lenkungsabgaben wird das Heizen mit fossiler Energie in Zukunft voraussichtlich kostenintensiver. Umso mehr lohnt es sich, die wertvollen Energieressourcen so effizient wie möglich zu nutzen. Eine ideale Option, die Energiebilanz von fossil beheizten Gebäuden zu optimieren, ist die Kombination mit Solarenergie. Es besteht die Möglichkeit, Sonne als Energie ausschliesslich für die Erwärmung des Brauchwassers oder aber zusätzlich zur Unterstützung der Heizung zu nutzen. Sonnenenergie ist in der Lage, einen beachtlichen Anteil der Energie für das Warmwasser und/oder die Heizung zu liefern. Beachten Sie dazu auf dieser Homepage auch das Fachthema „Thermische Solaranlagen“.

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